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Der elektrische Mönch – Douglas Adams

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„Der elektrische Mönch“ ist der erste Band der Dirk Gently Reihe von Douglas Adams. Er ist deutlich weniger bekannt als Adams‘ andere große Romanreihe „Per Anhalter durch die Galaxis“. In „Der elektrische Mönch“ geht es nicht um Abenteuer im Weltraum, sondern die Handlung bleibt auf der Erde. Die Geschichte handelt von Dirk Gently, einem Privatdetektiv, der seine Fälle „holistisch“ löst, das heißt, er löst Fälle, indem er den Zusammenhang zwischen allen Aspekten eines Problems erkennt.

Adams selbst hat „Der elektrische Mönch“ folgendermaßen charakterisiert: „Geister-Horror-Wer-ist-der-Täter-Zeitmaschinen-Romanzen-Komödien-Musical-Epos“. Diese Beschreibung ist durchaus zutreffend. Zwar ist sie nicht so originell wie „Der fünfte Band der vierbändigen Trilogie“ („Einmal Rupert und zurück“), aber man kann schließlich nicht alles haben.

Inhalt

Der Roman erzählt die Geschichte von Richard MacDuff, der in einen Mordfall verwickelt wird. Zu Beginn des Romans scheinen die verschiedenen Handlungsstränge, die sich um Richard, den Elektrischen Mönch, Gordon Way und Michael Milton-Innerwoakes ranken, völlig voneinander getrennt zu sein. Erst nach und nach werden die Zusammenhänge zwischen ihnen aufgedeckt.

  • Richards Geschichte beginnt damit, dass er zu einem Bankett an seinem ehemaligen College eingeladen wird. Dort trifft er seinen alten Tutor, Reg Chronotis, der sich seltsam verhält. Es stellt sich heraus, dass sich ein Pferd in seinem Badezimmer befindet. Richard ist zunächst verwirrt, aber als er Reg davon erzählt, ist dieser erleichtert.
  • Der Elektrische Mönch ist ein humanoider Roboter, der auf einem fernen Planeten lebt. Seine Aufgabe ist es, Dinge zu glauben, um anderen Leuten die Mühe zu ersparen, es selbst zu tun. Doch eine Störung hat dazu geführt, dass sein Glaubenssystem zunehmend fehleranfällig geworden ist.
  • Gordon Way ist ein erfolgreicher Unternehmer, der ermordet wird. Sein Geist kann sich jedoch nicht mit dem Tod abfinden.
  • Michael Milton-Innerwoakes ist ein verwöhnter junger Mann, der nach dem Tod seines Vaters plötzlich seine Privilegien verliert. Er ist wütend und verzweifelt und beschließt, sich zu rächen.

Im Laufe des Romans stellt sich heraus, dass alle diese Handlungsstränge miteinander verbunden sind. Richard, der Elektrische Mönch, Gordon Way und Michael Milton-Innerwoakes sind alle Teil eines größeren Ganzen, das von Dirk Gently, einem holistischen Detektiv, untersucht wird. Dirk glaubt, dass alles miteinander verbunden ist und dass es möglich ist, die Welt zu verstehen, wenn man die großen Zusammenhänge erkennt. Er ist ein Meister darin, unscheinbare Details zu erkennen, die anderen verborgen bleiben…

Meine Meinung

Als großer Fan von „Per Anhalter durch die Galaxis“ war ich gespannt auf „Der elektrische Mönch“. Doch muss ich zugeben, dass der Einstieg schwerer fiel als erwartet. Die Handlungsstränge brauchen ihre Zeit, bis sie sich zu einem Ganzen fügen. Auch Dirk Gently, obwohl oft erwähnt, tritt erst zur Mitte des Romans ins Rampenlicht.

Die Charaktere sind wie in allen Romanen von Douglas Adams zwar nicht realistisch, aber immerhin spannend. Deshalb stört der fehlende Realismus nicht.

Die Dynamik zwischen Richard und Dirk spiegelt das Arthur-Ford Duo aus „Per Anhalter durch die Galaxis“ wider. Richard, der Normalo, steht den skurrilen Ereignissen ratlos gegenüber, während Dirk scheinbar spielend damit umgeht. Der Roman wirkt aber bodenständiger als die Anhalter-Bücher. Verrückte Dinge geschehen aber trotzdem, wie der elektrische Mönch, der plötzlich glaubt, die Welt sei blassrosa. Jedoch fehlt dieses Gefühl, dass diese völlig verrückten Dinge das normalste der Welt sind. Meines Erachtens passt diese Konstellation nicht zusammen und wurde im zweiten Teil mit dem alleinigen Fokus auf Dirk Gently besser gelöst.

„Der elektrische Mönch“ ist definitiv mehr als nur ein Abklatsch von „Per Anhalter durch die Galaxis“. Adams geht hier neue Wege, vor allem mit den verschiedenen Handlungssträngen, die in dieser Form in den Anhalter-Büchern nicht vorkommen.

Zum Ende hin wird der gewohnt exzentrische Stil beibehalten, doch es wirkt etwas seltsam und hinterlässt einen leichten unbefriedigten Beigeschmack. Das Ende ist zwar logisch, dennoch fühlt man sich danach etwas unbefriedigt. Ein Umstand, der bei den Anhalter-Büchern zwar auch schon vorkam, hier jedoch stärker ins Gewicht fällt.

Fazit

Wenn du Douglas Adams-Fan bist und die Dirk Gently Reihe noch nicht kennst, ist der Roman definitiv eine Empfehlung wert. Auch Liebhaber des britischen Humors werden hier auf ihre Kosten kommen. Doch wenn dir die abgedrehten Elemente nicht zusagen und du eher eine solide Krimigeschichte erwartest, dann solltest du vielleicht die Finger davon lassen.

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